Rentner schmuggeln Drogen für neue Zähne

Er benötigte dringend ein neues Gebiss. Weil die schmale Rente für die Zuzahlung aber nicht reichte, organisierten sich ein 64-jähriger aus Weeze und seine 60-jährige Ehefrau einen lukrativen Nebenverdienst: Sie schmuggelten als Kurierfahrer kiloweise Marihuana über die deutsch-niederländische Grenze.

Am Mittwoch (1. Dezember) wurden sie dafür am Klever Landgericht bestraft. Der 64-Jährige muss für zweieinhalb Jahre hinter Gitter, seine Ehefrau wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Nach Überzeugung der Kammer hatte sich zwischen Oktober und Dezember 2009 Folgendes abgespielt: Die gemeinsame Tochter hatte bereits öfter für einen niederländischen Rauschgifthändler Drogen geschmuggelt. Als sie erkrankte, bat die Tochter ihre Eltern, für sie einzuspringen. „Daraus entwickelte sich ein eingespieltes System“, sagte Richter van Gemmeren. Beinahe täglich brachten die beiden Rentner – teils getrennt, teils gemeinschaftlich – Drogen mit dem Auto aus den Niederlanden nach Düsseldorf, Essen und Wermelskirchen. Bei mindestens neun Fahrten wurden von den beiden Angeklagten insgesamt 14 Kilogramm Marihuana transportiert – für jeweils 200 bis 300 Euro pro Fahrt, Benzinkosten inklusive.
Die Sache flog auf, als ein anonymer Informant die Polizei darüber in Kenntnis setzte, dass sich die arbeitslose Tochter plötzlich einen luxuriösen Lebensstil leisten konnte: Sie fuhr wahlweise mit einem Porsche oder einem BWM vor. Außerdem hatte der Unbekannte beobachtet, dass täglich Rauschgiftpäckchen an die Familienmitglieder geliefert wurden. Der Enkelsohn des Rentnerpärchens war nach Überzeugung der Kammer auch in die florierenden Drogenkurierfahrten verwickelt. „Da erhält die Bezeichnung ,Familienbande‘ eine doppelte Bedeutung“, sagte van Gemmeren. Nachdem die Polizei die Rentner längere Zeit überwacht hatte, stoppte sie das Paar im Dezember 2009 am Grenzübergang Straelen/Autobahn mit 4,8 Kilogramm Marihuana im Kofferraum.
Mit dem Urteil seien die beiden Angeklagten noch gut bedient, befand van Gemmeren. Insbesondere die 60-Jährige, die die Drogenfahrten organisiert hatte, hätte wohl eine doppelt so hohe Haftstrafe erhalten, so der Richter, wenn sie nicht die Hintermänner des Drogenhandels verraten hätte.

Quelle: Rheinische Post, 02.12.2010

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Weisheitszähne haben mit Engständen an den vorderen Zähnen selten etwas zu tun

Das Thema kommt bei unseren Sprechstunden alle 3 bis 4 Wochen vor, wenn zum Beispiel wieder ein Jugendlicher Zahnspangenträger mit seinem großen Röntgenbild vom Kieferorthopäden zu uns geschickt wird. Der oder die Kollege/in wünscht von uns die Entfernung der Weisheitszähne. Warum und weshalb erfahren wir von der begleitenden Mutter: "Damit sich die Zähne vorne nicht verschieben". Dann folgt eine typische Auseinandersetzung zwischen uns und der Mutter über die wissenschaftliche Erkenntnis bezüglich der Weisheitszähne und deren Auswirkung auf einen frontalen Engstand. Leider hat diesem Fall der Kieferorthopäde keine zwei Sekunden über die von ihm veranlasste Zahnentfernung nachgedacht. Und würden wir das tun, was wir Deutsche am besten können, nämlich einfach ohne selber nachzudenken funktionieren, dann würden wir als der Hauszahnarzt an dieser Stelle dem Patienten die Weisheitszähne einfach entfernen. Schließlich verdienen wir damit unsere Brötchen. Das Spielchen spielen wir aber nicht mehr mit.

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