Wie gefährlich ist das Röntgenbild?

Sicher haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob Sie lieber auf die eine oder andere Röntgenaufnahme verzichten sollten, um Strahlenbelastung zu vermeiden.

Im ganz normalen Alltagsleben sind wir ständig einer natürlichen Röntgenstrahlung ausgesetzt. Diese geht von der Sonne, den Gesteinen und Mineralien aus. Selbst Luft, Wasser, Lebensmittel und sogar der menschliche Körper „strahlen“.  Die geschätzte natürliche Strahlenbelastung eines Menschen liegt bei 3 Millisievert (mSv).

Abhängig davon, wo Sie leben bzw. welchen Lebensstil Sie führen, kann die Belastung variieren.  Die Strahlungswerte können örtlich sehr unterschiedlich sein. Faktoren für eine Mehrbelastung sind beispielsweise industriell produzierte Strahlung, Rauchmelder, leuchtende Ziffernblätter, Tabak und Düngemittel. So kommt man schnell auf zusätzliche 0,02 mSv.

Ernste Auswirkungen auf den Organismus sind ab Strahlendosen von rund 250 mSv in Form von Blutbildveränderungen nachgewiesen. Mit bleibenden Strahlenschäden von Übelkeit über Erbgutveränderungen und Haarausfall bis zur Verringerung der Lebenserwartung ist ab knapp 1000 mSv zu rechnen.

Bisherige Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine Dosis unterhalb von 100 mSv keine nennenswerte Gefährdung  darstellt. Trotz allem geht man davon aus, dass bei jeder Erhöhung der Strahlendosis auch das Krebsrisiko ansteigt. Hochgerechnet ergäbe sich bei einer normalen CT-Untersuchung des Bauchraumes mit einer Strahlenbelastung von 10 mSv ein um 0,05% erhöhtes Krebsrisiko. Es ist somit noch niedriger als das statistische Risiko, zu ertrinken. Dieses liegt nämlich bei 0,09%. Bei einer zahnmedizinischen Röntgenuntersuchung erhalten Sie sogar nur eine Dosis von 0,005 mSv, was einer statistischen Erhöhung des Krebsrisikos von 0,000025% gleich käme.

Nachfolgende Liste soll Ihnen einen Überblick geben, mit welcher Strahlenbelastung Sie in etwa rechnen können:

  • Zahnmedizinische Röntgenuntersuchung 0,005 mSv
  • Natürliche Röntgenstrahlung der Umwelt pro Jahr  1 - 10 mSv
  • Flug von Frankfurt nach New York  0,28 mSv
  • 100 Stunden vor einem Bildschirm (0,5 m Abstand)  0,12 mSv
  • 100 Stunden Farbfernsehen (3m Abstand)    0,1 mSv
  • Röntgen Lunge, 1 Aufnahme     0,02 - 0,08 mSv
  • Röntgen Halswirbelsäule, 2 Ebenen  0,1 - 0,3 mSv
  • Röntgen Brustwirbelsäule, 2 Ebenen  0,5 - 0,8 mSv
  • Röntgen Lendenwirbelsäule, 2 Ebenen  0,8 - 1,8 Sv
  • Röntgen Beckenübersicht  0,5 - 1,0 mSv
  • Röntgen Extremitäten < 0,01 - 0,1 mSv
  • Mammographie beidseitig, je 2 Ebenen  0,2 - 0,6 mSv
  • CT Kopf  2 - 4 mSv
  • CT Lunge  6 - 10 mSv
  • CT Bauchraum  10 - 25 mSv

 

Schlagzeilen

Weisheitszähne haben mit Engständen an den vorderen Zähnen selten etwas zu tun

Das Thema kommt bei unseren Sprechstunden alle 3 bis 4 Wochen vor, wenn zum Beispiel wieder ein Jugendlicher Zahnspangenträger mit seinem großen Röntgenbild vom Kieferorthopäden zu uns geschickt wird. Der oder die Kollege/in wünscht von uns die Entfernung der Weisheitszähne. Warum und weshalb erfahren wir von der begleitenden Mutter: "Damit sich die Zähne vorne nicht verschieben". Dann folgt eine typische Auseinandersetzung zwischen uns und der Mutter über die wissenschaftliche Erkenntnis bezüglich der Weisheitszähne und deren Auswirkung auf einen frontalen Engstand. Leider hat diesem Fall der Kieferorthopäde keine zwei Sekunden über die von ihm veranlasste Zahnentfernung nachgedacht. Und würden wir das tun, was wir Deutsche am besten können, nämlich einfach ohne selber nachzudenken funktionieren, dann würden wir als der Hauszahnarzt an dieser Stelle dem Patienten die Weisheitszähne einfach entfernen. Schließlich verdienen wir damit unsere Brötchen. Das Spielchen spielen wir aber nicht mehr mit.

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