Coenzym Q10

Eine Zusammenfassung von 7 Studien zeigt, dass die Wirkung von Coenzym Q 10 bei Zahnfleischerkrankungen bei 70% der 332 untersuchten Patienten zu einer Linderung führte.

Das vitaminähnliche Coenzym Q10 kommt nahezu in allen Zellen des Organismus vor. Q10 befindet sich vor allem in den Mitochondrien, den "Kraftwerken" der Körperzellen. Direkt vor Ort setzt es die Energieversorgung der Zellen in Gang. Q10 übernimmt damit eine unverzichtbare Aufgabe bei den biochemischen Prozessen des Stoffwechsels. Zusätzlich wirkt es in den Zellen als Antioxidans und wehrt so freie Radikale ab, die die Zellen schädigen können. Besonders hohe Konzentrationen an Q10 befinden sich in den lebenswichtigen Organen wie Herz, Leber, Lunge und Nieren. Die Versorgung mit Q10 geht mit zunehmendem Alter allerdings auch genau in diesen Organen stark zurück, was sie anfälliger für Schäden und Krankheiten machen kann. Auch Stress, körperliche Anstrengungen,  Umweltbelastungen, Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten können sich negativ auf den Q10-Spiegel auswirken.

Bei einer Parodontitis sinken die Q10-Werte im Zahnfleisch und in den weißen Blutkörperchen. Q10 beschleunigt den Heilungsprozess und vermindert Zahnfleischbluten. Auch die Zahnfleischtaschenbildung, welche durch Entzündung und erhöhte Blutungsneigung gekennzeichnet ist, lässt sich offenbar durch Aufnahme von Coenzym Q10 verhindern.

Wie Professor Magnus Nylander, Kopenhagen, und Dr.Takashi Hanioka, Osaka, auf dem Internationalen Q10-Symposium in Stockholm erläutert haben, greifen die aus den Plaques strömenden Enzyme, Antigene, Endotoxine, Zytokine u.a. in das Gewebe ein. Das Gewebe antwortet mit zellulären und humoralen Immunvorgängen, die zu einer ödomatösen Gingiva mit Pseudotaschenbildung führen. Durch Tiefenwachstum des Epitels kommt es zur Bildung von pathologischen Zahnfleischtaschen, Auflösung des Bindegewebes mit Knochenabbau und Zahnlockerung und schließlich zum Zahnverlust.

In diesen Teufelskreis greift Coenzym Q10 ein.

Die Ergebnisse zeigen, dass es sowohl bei lokaler Anwendung (beispielsweise Einreiben mit Q10-Pulver oder flüssigem Q10) als auch bei Q10-Einnahme zu einer positiven Beeinflussung von Zellatmung und Energieversorgung der Mitochondrien zu einer günstigen metabolischen Situation im Zahnfleischgewebe kommt, das zum Teil durch eine mitochondriale Dysfunktion und Energieverarmung gekennzeichnet ist. Unter Coenzym Q10 normalisiert sich der ADP/ATP-Quotient und bessert sich die mitochondriale Membranstruktur. Da die Entstehung von Zahnfleischtaschen, Blutungen und Entzündungen und letztendlich auch die Plaque-Entstehung als Folge von oxidativem Streß gesehen wird, ist die topische Gabe von Coenzym Q10, einem Antioxidans, angezeigt. (Die Q10-Supplementation erfolgte mit einer täglichen Dosierung von 30-100 mg über 5 - 20 Wochen als Kapsel in Pulverform.)
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Coenzym Q10 das bisher einzige körpereigene Antioxidans ist, das bei Zahnbettentzündung hilft.

Ergänzend hierzu hat Dennis Moe, Zahnmedizinische Hochschule Kopenhagen, in einem Vortrag, der folgend auszugsweise wiedergegeben ist, berichtet:
Es hat sich gezeigt, dass Coenzym Q10 Eigenschaften besitzt, die von wesentlicher Bedeutung für den Schutz menschlicher Zellen sind. Eine Reihe von klinischen Experimenten hat gezeigt, dass es einen effektiven Einfluß auf Kardiomyopathien und ischämische Zustände hat. Der Stoff wurde mit einer Reihe von anderen Herz-/Gefäßkrankheiten in Verbindung gesetzt, jedoch auch mit einigen nicht kardiovaskulären Erkrankungen wie z.B. Parodontose.

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Schlagzeilen

Weisheitszähne haben mit Engständen an den vorderen Zähnen selten etwas zu tun

Das Thema kommt bei unseren Sprechstunden alle 3 bis 4 Wochen vor, wenn zum Beispiel wieder ein Jugendlicher Zahnspangenträger mit seinem großen Röntgenbild vom Kieferorthopäden zu uns geschickt wird. Der oder die Kollege/in wünscht von uns die Entfernung der Weisheitszähne. Warum und weshalb erfahren wir von der begleitenden Mutter: "Damit sich die Zähne vorne nicht verschieben". Dann folgt eine typische Auseinandersetzung zwischen uns und der Mutter über die wissenschaftliche Erkenntnis bezüglich der Weisheitszähne und deren Auswirkung auf einen frontalen Engstand. Leider hat diesem Fall der Kieferorthopäde keine zwei Sekunden über die von ihm veranlasste Zahnentfernung nachgedacht. Und würden wir das tun, was wir Deutsche am besten können, nämlich einfach ohne selber nachzudenken funktionieren, dann würden wir als der Hauszahnarzt an dieser Stelle dem Patienten die Weisheitszähne einfach entfernen. Schließlich verdienen wir damit unsere Brötchen. Das Spielchen spielen wir aber nicht mehr mit.

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